Reisebericht Ostküste Smaland Crew 2
So. 15.7.2012 Rostock – Trelleborg – Västervik
Früh morgens machten wir uns zu dritt von Warnemünde aus auf den Weg zum Fährterminal im Überseehafen und nutzten die Fahrt nach Trelleborg um noch etwas zu schlafen. Da die Fähre etwas zu spät in Trelleborg anlegte schafften wir gerade noch eine schnelle Übergabe des Schlüssels und einer Karte, in welcher der Liegeplatz der Campus eingezeichnet war, mit der zurückkehrenden Crew.
Den Bus nach Malmö erreichten wir allerdings trotz eines Sprints durch das Stadtzentrum nicht mehr. Die Folge war, dass wir auch alle Anschlusszüge verpassten und daher erst um 23 Uhr in Västervik eintrafen. Nachdem man uns am Bahnhof in Malmö allerdings schon sagte, wir könnten erst am nächsten Tag einen Zug dorthin nehmen, waren wir trotz allem erleichtert und und mittels eines Taxis auch schnell im Hafen, wo wir nur kurz unsere Sachen an Bord verstauten und dann sofort die Kojen bezogen.
Mo. 16.7.2012 Västervik
Da wir heute nach ausgiebigem Ausschlafen böige 6 Windstärken aus West vorfanden, beschlossen wir, uns erst mal in Ruhe an Bord einzurichten und uns dann Västervik anzuschauen, was gut zu Fuß erreichbar war. Västervik gefiel uns gut und schien, wie auch die Marina in der wir lagen, recht lebhaft.
Nachdem wir die Backsteinkirche besichtigt und uns verproviantiert hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Bei unserer Ankunft war die Campus förmlich fest eingeklemmt zwischen deutlich größeren Booten.
Immerhin konnten wir so bei der Routenplanung für die nächsten Tage von den Revierkenntnissen unseres Nachbarn profitieren.
Pünktlich während wir abends grillten begann es zu regnen, was sich im Laufe der Woche als leider fast immer übliches Prozedere erweisen sollte.
Di. 17.7.2012 Västervik – Idö – Klintemala
Verhältnismäßig spät segelten wir bei südwestlichem Wind um 3 Bft Richtung Idö los. Den zwar kurzen aber sehr schmalen Sparösund mussten wir mit Motorhilfe durchfahren, da in der Abdeckung der Wind einfach nicht mehr ausreichte.Gegen 13. 30 Uhr erreichten wir Idö, machten Mittag an Bord und erkundeten dann die Insel. Sowohl von dem hochgelegenen Restaurant als auch vom ehemaligen Lotsenturm aus hatte man ein sehr gute Aussicht.
Nachdem wir noch Blaubeeren gepflückt und ein Eis gegessen hatten, verließen wir Idö gegen 15.30 und kreuzten gegen den mittlerweile etwas aufgefrischten Wind an.
Kurz bevor wir in das Fahrwasser zu unserm Zielhafen Klintemala abbiegen konnte, zögerten wir allerdings eine Wende zu lange hinaus und liefen auf einen einzelnen Felsen dicht am Rande des Fahrwassers auf. Nachdem der erste Schreck verflogen war und wir sichergestellt hatten, dass kein Wasser ins Boot lief, kam auch schon ein Motorboot zur Hilfe um uns vom Felsen frei zu schleppen.
Den restlichen Weg legten wir unter Motor zurück, da sowohl der Wind schwächer als auch das Fahrwasser enger und flacher wurde. Doch recht erschöpft vom langen Kreuzen warfen wir den Grill an und genossen die Ruhe in dem kleinen Hafen wo uns eine riesige, aber völlig harmlose Dogge empfangen hatte und die Sanitäranlagen mit ihren Teppichen sogar fast gemütlich waren.
Mi. 18.7.2012 Klintemala – Byxelkrog
Da wir schon vom Regen geweckt wurden und dann noch einige stärkere Schauer abwarteten, verließen wir Klintemala erst gegen 13.15, ebenfalls wieder unter Motor, bis wir die Schären hinter uns gelassen hatten.
Auf dem offenen Wasser hatten wir mit 2-3 Bft aus Südost auch genügend Wind, so dass wir Segel setzten und mit einem Schlag bis kurz vor die Hafeneinfahrt von Byxelkrog auf Öland kamen, was uns nach dem gestrigen Tag sehr freute.
Obwohl wir den Hafen schon für ziemlich voll hielten, mussten wir an diesem Abend noch öfter Verholen, da der Hafenmeister unsere Meinung definitiv nicht teilte und auch noch viele Segler ankamen, die er geschickt im Hafen unterbrachte. Hier war wieder deutlich mehr los als in Klintemala.
Nachdem wir uns die Ansammlung der in kleinen rostroten Hütten untergebrachten Läden und Restaurants angeschaut hatten konnten wir noch einen sehr schönen Sonnenuntergang mit viel Abendrot verfolgen. Der bisher übliche abendliche Schauer, der uns schon manches mal gezwungen hatte den Grill unter die Persenning zu holen, blieb diesmal aus.
Do. 19.7.2012 Byxelkrog
Der Wetterbericht verhieß für heute regnerisches Wetter mit wenig Wind, woraufhin wir beschlossen einen Hafentag einzulegen. Zum Frühstück scheint noch die Sonne, als wir jedoch gegen 11 Uhr beim Hafenmeister Fahrräder ausleihen, um uns die Gegend anzusehen, fängt es an zu regnen.
Zum Glück war es nur ein Schauer und es blieb für den Rest des Tages nahezu vollständig trocken. Ausgestattet mit sehr gut gepflegten Fahrrädern (Vielen Dank nochmals an die Hafen- Crew von Byxelkrog!) machen wir uns auf den Weg gen Norden ins Naturreservat „Neptuni åkrar“. Wir fahren bis zur Nordspitze Ölands mit dem Leuchtturm „Langer Erik“. Der Ausblick von hier auf die Bucht „Grankullaviken“ und die Ostsee ist wirklich sehr beschaulich.
Nach einer Picknickpause fahren wir weiter zur Ostküste der Insel rings um die Bucht Grankullaviken und besuchen den uns vom Hafenmeister empfohlenen Nationalpark „Trollskogen“. Hier kann man viel über den gesamten Ostseeraum, seine Landschaft, Geschichte sowie Tier- und Pflanzenwelt lernen. Auf den gut ausgeschilderten Rundwegen kann man die östliche Spitze Ölands erkunden.
Von hier aus treten wir die Rückfahrt über ein gut ausgebautes Radwegnetz durch den Ökopark „Böda“ an. Gegen 16:30 Uhr treffen wir wieder im Hafen ein und haben noch genügend Zeit den Hafen mit seinem eigenen kleinen „Dorf“ aus Geschäften, Restaurants und Fischerbuden zu genießen bevor es nach einer so langen Radtour früh in die Kojen geht.
Fr. 20.7.2012 Byxelkrog – Sandvik
Für heute war wieder mehr Sonnenschein und Wind vorhergesagt, was allerdings wieder einmal nur bedingt zutraf. Zwar schien die Sonne, doch der Wind war quasi nicht vorhanden. Also entschlossen wir uns erst gegen Mittag auszulaufen. Unser Kurs führte an der Insel „Blå Jungfrun“ vorbei Richtung Sandvik. Am Nachmittag nahm der Wind glücklicherweise zu, sodass wir schon gegen 17:30 Uhr in Sandvik eintrafen und noch für das Abendbrot einkaufen konnten. Zum ersten Mal in dieser Woche können wir unser Abendbrot ohne Regen genießen und auch der Grill funktioniert das erste mal völlig ungestört.
Schade ist nur, dass der Hafen bei westlichen Winden gegen Schwell ungeschützt ist und wir daher in der Nacht etwas unsanft geschaukelt wurden.
Sa. 21.7.2012 Sandvik – Mönsteras
Am letzten Segeltag unserer Reise genossen wir am Vormittag das herrliche Wetter und sahen uns Sandvik an. Besonders reizvoll war hier der wunderschöne Blick auf den Kalmarsund.
Nachdem einem ausgiebigen Mittagessen setzten wir die Segel und nahmen Kurs auf unseren Zielhafen Mönsteras. Das 15 km lange Fahrwasser konnten wir bis zur Hälfte segeln und mussten nur die letzten Kilometer unter Motor zurücklegen, wobei wir noch einmal die einmalige Schärenwelt mit ihren vielen Inseln und Hütten bestaunen konnten.
Am späten Nachmittag angekommen öffnete extra für uns die Touristeninformation noch einmal und wir konnten für den bevorstehenden Crewwechsel alles klären. Auch hier war man schon auf uns vorbereitet und wir wurden sehr freundlich empfangen.
So. 22.7.2012 Mönsteras – Trelleborg – Rostock
Heute ging es schon gegen 5:40 Uhr mit dem Bus zurück.
Das ÖPNV- Netz ist in Schweden sehr gut ausgebaut. Es gibt zwar kaum Eisenbahnen, die Überlandbusse verkehren jedoch sehr häufig.
Bemerkenswert war, dass der Bus der uns bis nach Kalmar brachte, 20 min. zu früh dort eintraf. So etwas hatten wir alle in Deutschland noch nicht erlebt. Von dort ging es mit