Reisebericht Ostküste Smaland Crew 4
So. 29.7.2012 Rostock – Kalmar
Auch wir als letzte Crew möchten euch von unseren Erlebnissen berichten. Wir waren mit vier Leuten unterwegs: Alena („das Buch ist spannender!), Gundram („Wollen wir Spi setzen??), Robert (Kantengewicht) und Lennart (Bidde!).
Morgens früh gegen 6 Uhr legte unsere Scandines-Fähre im Rostocker Überseehafen ab. Nach einer sechsstündigen Überfahrt ging es weitere fünf Stunden mit dem Auto nach Kalmar. Da wir die erste Crew mit 4 Personen an Bord waren, hatten wir zuvor das Vorschiff ausgemessen und zuhause ein Lattenrost vorbereitet, den wir am ersten Abend noch zusammenschrauben mussten. Danach grillten wir gemütlich im Cockpit.
Mo. 30.7.2012 Kalmar – Stora Rör
Nach einer ruhigen Nacht im modernen Hafen von Kalmar erkundeten wir nach dem Frühstück die Stadt. Kalmar war im 13. Jahrhundert eine blühende Handelsstadt. Die beeindruckende Befestigungsanlage und das Schloss Kalmar sind gut erhalten und laden zu einem Rundgang ein.
Der Stadtkern bietet neben der schönen Domkirche viele Cafés, Restaurants und kleine Läden. Ein Highlight für Glaskunst-Fans ist der Glasbläser im Stadttor, dem man live bei seiner Arbeit zugucken kann.
Nach unserem Stadtrundgang kehrten wir zu unserem Boot zurück und planten unsere einzelnen Segeletappen. Am Nachmittag segelten wir mit achterlichen Winden unter der Ölsandbrücke mit Spinnaker bei 3 Bft. nach Stora Rör.
Nach kurzer Orientierung im Hafen erkundeten wir die Umgebung und entdeckten ziemlich schnell eine idyllische und geschützt liegende Badestelle. Später am Abend frischte der Wind auf, sodass wir auf unserem kleinen Boot eine unruhige Nacht verbrachten.
Di. 31.7.2012 Stora Rör – Påskallavik
Nach der etwas unruhigen Nacht war ein Sprung ins frische Nass ein guter Wachmacher. Nachdem wir in den Sanitäranlagen geduscht hatten, gab es leckeres Frühstück in der Bäckerei direkt neben dem Hafen. Neben der Kaffee-Flatrate konnten wir bei der Herstellung der Zimtschnecken zugucken. Diese waren teilweise mit sehr speziellen Gewürzen (Kardamom?) verfeinert.
Bei noch immer starkem Wind überquerten wir den Kalmarsund, und erreichten nach einem heftigen aber kurzem Schauer voller Freude den Schärenweg nach Påskallavik. Die Sonne kam heraus und der Wind nahm auf angenehme 2 Bft ab, sodass die Navigation einfacher war und wir die Landschaft mehr genießen konnten. Wir mussten uns erst einmal daran gewöhnen, dass man nur wenige Meter Abstand zu den Felsen halten konnte, ohne aufzulaufen 🙂
Angekommen im Hafen von Påskallavik machten wir einen kleinen Landgang.
Dort entdeckten wir den Källströmsgården, das Zuhause und Atelier von Bildhauer Arvid Källström. Wir fanden einen Kirschbaum, der zu einem Kirschkernweitspucken einlud. Auf dem Rückweg kamen wir an einer Pizzaria vorbei und nahmen Pizza zum Essen an Bord mit. Am Hafen stellten wir später fest, dass die Pizzaria auch bis an Bord liefert!
In einem nahe gelegenen Kontor konnte man erleben, wie die Fischer früher gearbeitet haben. Neben einer Chronik der örtlichen Schulklassen gab es eine Miniaturmodell der Insel Blå Jungfrun zu sehen.
Mi. 1.8.2012 Påskallavik – Figeholm
Nach einer ruhigen Nacht legten wir nach einem kurzen Frühstück unter Segeln ab. Auf dem Weg nach Figeholm kamen wir bei leichtem und achtlichen Winden gemütlich durch den Schärenweg. Wir fanden es beeindruckend, wie nah wir an den vielen kleinen Inseln vorbeifahren konnten, auf welche viele Schweden anscheinend ihr Wochenend- oder Ferienhaus gebaut hatten. Diese waren zum Teil nur mit dem Boot erreichbar. Wir hätten uns auch gut vorstellen können, dort Urlaub zu machen!
Der Schärenweg bis Oskarshamn war so eng (15 Meter), dass wir teilweise nur unter Großsegel fahren konnten. Da aber alles gut betonnt war, konnten wir die Landschaft auf dem Teilstück gut genießen! Als der navigatorisch anspruchsvolle Abschnitt vorbei war, gab es für die drei Herren als Belohnung ein Kilo Köttbullar mit Preiselbeerenmarmelade – danach waren wir (erst einmal) satt.
Nach Oskarshamn war es so warm, dass wir eine kleine Abkühlung gut gebrauchen konnten. Am frühen Nachmittag liefen wir in Figeholm ein und hatten damit einen der schönsten Segeltage erlebt.
Dadurch, dass wir so zeitig angekommen sind, fanden wir noch einen guten Liegeplatz. Schon am frühen Abend waren alle Liegeplätze belegt. Der Hafenmeister informierte uns ausführlich über den Figeholmer Bootsclub und die Region. Der Club ist der soziale Mittelpunkt der Umgebung mit regelmäßig stattfindenden Grillparties mit Live-Musik an jedem Freitag im Sommer. Zudem besitzt der Verein eins von wenigen rollstuhlgerechten Ausflugsbooten in Schweden.
Ein Highlight für die Kinder: Das Ruderboot „Rune“, mit dem die Kleinen über einen schmalen Kanal zum Supermarkt gelangen können.
Wir deckten uns im Supermarkt mit Fisch und Grillfleisch ein und nutzen den öffentlichen Grillplatz des Clubs für ein leckeres Abendessen – mal wieder mit Cobb-Grill :-). Als uns die Mücken zu viel wurden, gingen wir unter Deck und relativ früh schlafen.
Do. 2.8.2012 Figeholm – Blå Jungfrun – Sandvik
Wir brachen früh auf und frühstückten während der Fahrt. Da zu wenig Wind war, mussten wir die ersten Meilen motoren. Der Wind frischte später auf 2 Bft. auf, sodass wir kreuzen konnten und nach „nur“ 3 Stunden die sagenumwogene Insel Blå Jungfrun erreichten. Während Gundram auf das Boot aufpasste, machen wir eine 1,5-stündigen Rundgang durch das Naturreservat der Insel.
Fr. 3.8.2012 Sandvik – Borgholm
Nach einem gemütlichen Frühstück am Morgen liehen wir uns am Restaurant direkt am Hafen von Sandvik Fahrräder aus und machten eine Fahrradtour bei bestem Sommerwetter. Nach einem kurzen Zwischenstop an der Mühle von Sandvik fuhren wir Richtung Süd-Osten zu einem Naturreservat.
Sa. 4.8.2012 Borgholm – Kalmar
Da ein langer Törn für den Tag geplant war, verzischten wir auf das Frühstück und legten schon um 9 ab. Alena servierte uns dann auf der Kante ein leckeres Frühstück. Leider hatten wir schon wieder Südwind, sodass wir die 18 Seemeilen kreuzen mussten. Auf dem Wasser trafen wir auf eine Hanse 40, die wir schon in Figeholm gesehen hatten – und waren schneller!