Wie in jedem Jahr, begann für mich die Segelsaison 2020 bereits im Februar mit einem Trai­ningslager in Hyères, Frankreich. Die zwei Wochen intensiven Trainings waren in diesem Jahr besonders wichtig für mich, da ich die Gelegenheit nutzen wollte, nach dem Umstieg auf den Laser Standard, mich auf die neue Bootsklasse einzustellen. Meine Erwartungen wurden erfüllt und ich konnte neben zahlreichen Segelstunden, einige neue Erkenntnisse sammeln.

Wieder in Deutschland angekommen zeichnete sich langsam ab, dass das zweite Trainings­lager des Jahres, ebenfalls in Hyères coronabedingt nicht stattfinden würde. Das hatte in diesem Fall nicht nur Nachteile für mich, da ich mich aufgrund der freigewordenen Zeit inten­siver auf die Abiturprüfungen vorbereiten konnte.

Wie für Viele folgte nun auch für mich eine ungewisse Zeit. Eine Regatta nach der anderen wurde abgesagt. Jedoch zeigten sich in den folgenden Wochen immer mehr die Vorteile einer Ein-Mann-Bootsklasse. Denn trotz der sich verschärfenden Coronaregeln, konnte die kleine Laser-Trainingsgruppe in Warnemünde fast uneingeschränkt mit dem Wochentraining fortfahren.

Ohne eine einzige Regatta gesegelt zu haben, trafen sich Ende Juni die Segler des Landes­verbandes Mecklenburg-Vorpommern zum nächsten Trainingslager. Doch dieses unter­schied sich von allen Vorherigen. Nach einer einwöchigen Trainingseinheit in Warnemünde, brachen wir Laser Segler mit unserem Trainer Roberto Güldenpenning zu einer einmaligen Sommertour auf. Der Start war in Ribnitz und in den kommenden zwei Wochen legten wir mit unseren „kleinen“ Booten zahlreiche Meilen auf der Ostsee und dem Bodden zurück. Entlang der Inseln Hiddensee und Rügen sowie mit Stopps in Stralsund, Greifswald und vielen weiteren Etappenhäfen erreichten wir den Zielhafen Peenemünde. Das oft schlechte Wetter konnte uns nicht davon abhalten, unvergessliche Erfahrungen während der Tour zu sammeln.

Die Hoffnung auf einen Wettkampf wurde erfüllt, als sich der Segelverein in Dziwnow, Polen als erster Verein in Europa bereit erklärte einen Europa Cup für Laser vom 17. bis 19. August 2020 zu veranstalten. Mit einem Platz in der zweiten Hälfte wurden zwar meine Er­wartungen nicht erfüllt, aber da es die erste Regatta für mich in einer neuen Bootsklasse war hielt sich meine Enttäuschung in Grenzen. Auch die ausgefallene Warnemünder Woche wurde für die Laser Jollen als Europa Cup vom 24. bis 27. September 2020 nachgeholt.

Den Jahreshöhepunkt bildete vom 01. bis 04. Oktober 2020 die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) in Zwenkau, Sachsen. Die Teilnehmerzahl war mit 37 Seglern im Standard Feld unter Berücksichtigung der widrigen Bedingungen wider erwarten hoch und auch die Segelbedingungen waren für einen Baggersee an allen vier Wettfahrttagen relativ gut. Bei diesem Event konnte ich endlich zeigen, was ich in den vergangenen Monaten ge­lernt hatte und beendete die Regatta mit einem vierten Platz in der Gesamtwertung.

Bedingt durch dieses gute Ergebnis wurde ich kurzfristig vom Bundestrainer für Laser Standard zu einem Trainingscamp im November nach Kiel eingeladen. Aufgrund des hohen Niveaus der Trainingskameraden und neuen Ansichten des Trainers konnte ich weitere hilf­reiche Tipps und Tricks mit nach Warnemünde nehmen.

In der Segelsaison 2020 nahm ich zwar nur an drei Regatten teil, aber aktive Segelstunden auf dem Wasser konnte ich trotz allem etliche absolvieren.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinem Verein, dem ASVW, für die auch in 2020 er­folgte Unterstützung, die für mich viel bedeutet. Ich freue mich auf die neue Segelsaison 2021 und bin zuversichtlich, dass wieder zahlreiche Regatten durchgeführt werden können.

Leif Th. Meyer